Resilienztipp Nr. 41: Mit Ungewissheit leben – Strategie 3 und 4
Wir wissen nicht, was als Nächstes passiert. Aber was passiert eigentlich jetzt gerade?
Vieles liegt im Moment ausserhalb unserer Kontrolle. Doch anstatt krampfhaft zu versuchen, die Kontrolle wiederzuerlangen, können wir lernen, mit der Unsicherheit umzugehen. Wir stellen euch 6 Strategien vor.
Im ersten Teil unserer Serie zum Umgang mit Unsicherheit haben wir euch zwei Strategien vorgestellt. Dort haben wir auch erläutert, warum uns Menschen Ungewissheit und Unklarheit so zu schaffen macht – und was das damit zu tun hat, wie unsere Vorfahren vor ein paar Millionen Jahren gelebt haben. Hier geht’s zum ersten Teil.
Und hier sind die zwei nächsten Strategien:
Strategie 3: Stelle dir das beste Szenario vor
In unsicheren Zeiten ist es besonders wichtig, nicht den Gedanken zu verfallen, die für das Worst-Case-Szenario sprechen. Natürlich kann es hilfreich sein, negative Szenarien in Betracht zu ziehen, um Katastrophen aktiv zu verhindern.
Doch wenn wir den belastenden Gedanken zu viel Glauben schenken, neigen wir dazu, emotional so zu reagieren, als ob der schlimmste Fall tatsächlich eingetreten wäre. Wir trauern um Dinge, die wir nicht wirklich verloren haben und reagieren auf Ereignisse, die nicht wirklich geschehen. Dadurch fühlen wir uns bedroht, ängstlich und unsicher.
Anstatt jedem belastenden Gedanken nachzugehen, können wir uns auch aktiv das bestmögliche Szenario vorstellen. Wir können positive Gedanken finden, die das Grübeln ersetzen. Dies wirkt unserer natürlichen Neigung entgegen, Risiken und negative Folgen zu überschätzen.
Strategie 4: Sei im Hier und Jetzt
Das Gegenteil von Ungewissheit ist nicht Gewissheit. Es ist Präsenz im Hier und Jetzt. Anstatt uns eine beängstigende und unbekannte Zukunft vorzustellen, können wir unsere Aufmerksamkeit auf uns selbst und auf den aktuellen Moment lenken.
Du könntest dich zum Beispiel jedes Mal, wenn du dir die Hände wäschst, fragen: Wie geht es mir gerade? Nimm wahr, welche Emotionen du empfindest und wo in deinem Körper du diese spürst. Bringe Neugier und Akzeptanz ins Spiel! (Siehe Strategie 1.)
Selbst wenn es sich anfühlt, als ob alles ausserhalb unserer Kontrolle liegt, haben wir noch immer die Kontrolle darüber, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Wir können unsere News-Benachrichtigungen am Handy ausschalten. Wir können unser Grübeln und unsere negativen Fantasien loslassen, indem wir schauen, was tatsächlich in unserer inneren Welt passiert. Genau jetzt, genau hier. Das hilft uns dabei, Ruhe und Aufgeschlossenheit zu kultivieren.
Quelle: Greater Good Magazine: Seven Ways to Cope with Uncertainty.
Weitere Resilienztipps gibt’s jeden Montag hier.
(Bild: jplenio / pixabay)